In den letzten Wochen habe ich immer wieder darüber nachgedacht, ob es sinnvoll wäre, mir das Pro-Abo von ChatGPT zu holen. 200 € im Monat sind eine Ansage – kein Betrag, den man einfach im Vorbeigehen investiert. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr reift bei mir eine interessante Idee heran: Vielleicht geht es gar nicht darum, ein weiteres Tool zu abonnieren. Vielleicht geht es darum, sich einen virtuellen Mitarbeiter einzustellen.

Nicht, weil ich zu faul bin. Sondern, weil ich als Solopreneur schlicht nicht alles selbst stemmen kann. Weil meine Zeit endlich ist. Und weil bestimmte Aufgaben – wenn ich ehrlich bin – einen besseren „Helfer“ verdient hätten als meinen müden Kopf am Freitagabend.

Der Alltag als Solopreneur: Alles selbst machen – oder klüger delegieren?

Wer digitale Produkte baut, kennt das Spiel: Angebote schreiben, Ideen strukturieren, Content entwickeln, mal eben eine Marktanalyse raussuchen, dann wieder E-Mails, Skizzen, kleine Codestellen fixen. Jeder einzelne Task für sich ist machbar. Aber in Summe entsteht schnell eine Mauer aus Aufgaben, die entweder Energie rauben oder einfach länger brauchen, als sie sollten.

Was wäre, wenn ich mir nicht die hundertste Software installiere, sondern bewusst eine Art Assistenzkraft „anheuere“, die mir bei genau diesen Tasks hilft? Nicht perfekt. Nicht kreativ im eigentlichen Sinn. Aber schnell, verlässlich und immer dann verfügbar, wenn ich sie brauche.

Ich spreche nicht von „magischer KI“, die alles besser kann als ich. Sondern von einem ganz pragmatischen Ansatz: ChatGPT als stillen Mitarbeiter, der mitdenkt, sortiert, vorschlägt, formuliert, entlastet.

Angebotsaufbau: Vom weißen Blatt zum klaren Gerüst

Gerade bei Angeboten merke ich oft, wie viel Zeit ich in die Strukturierung stecke. Was gehört rein? In welcher Reihenfolge? Wie formuliere ich Nutzen und Umfang so, dass es verständlich und klar ist?

Hier könnte ein smarter Assistent helfen: Statt jedes Mal bei null anzufangen, lasse ich mir eine erste Struktur skizzieren. Nicht perfekt, aber so gut, dass ich schneller ins Tun komme. Stichpunkte in den Chat, erste Version rausziehen, selbst anpassen, fertig.

Was ich mir davon erhoffe? Weniger Anlaufzeit. Mehr Klarheit. Und die Möglichkeit, an einem Nachmittag mehrere solide Angebote aufzusetzen, statt mich tagelang an Formulierungen aufzureiben.

Lead-Magneten und Content: Ideen schnell aus dem Kopf, ins Konzept

Ein zweiter Punkt, der mich beschäftigt, ist die Content-Produktion. Nicht, weil ich keine Ideen hätte. Sondern weil der Weg von der Idee zum fertigen Lead-Magnet oft stockt. Welche Struktur macht Sinn? Wie könnte ein Mini-Guide aussehen? Was wäre ein knackiger Einstieg für eine Checkliste?

Hier sehe ich einen echten Mehrwert: Schneller aus losen Gedanken ein verwertbares Grundgerüst bauen. Nicht jedes Mal selbst die Struktur mühsam zusammensetzen müssen. Einfach skizzieren, verfeinern, rausbringen.

Gerade für Solopreneure wie mich – die allein arbeiten, aber viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten – könnte das ein stiller, aber wichtiger Hebel sein: Tempo gewinnen, ohne an Qualität zu verlieren.

200 € im Monat: Investition in Output, nicht in ein Tool

Natürlich bleibt die Zahl im Raum stehen: 200 € monatlich. Viel? Kommt drauf an, womit man vergleicht.

Wenn ich ehrlich bin: Würde ich jemanden einstellen, der mich bei Angebotsaufbau, Content-Strukturierung, E-Mail-Formulierungen und kleineren Analysen unterstützt – selbst auf 10-Stunden-Basis im Monat –, wäre ich locker beim Doppelten oder Dreifachen. Zeit ist als Solopreneur nicht nur eine schöne Idee, sie ist echte Währung. Wenn ich mit 200 € im Monat Aufgaben effizienter abarbeite und mir gleichzeitig Freiräume schaffe für die Dinge, die wirklich nur ich machen kann, dann ist das nicht teuer. Dann ist das vermutlich ziemlich klug investiertes Geld.

Es geht also nicht darum, noch ein Tool zu kaufen. Sondern sich bewusst zu überlegen: Wo brauche ich Entlastung? Wo wäre ein kluger, diskreter „Mitarbeiter“ sinnvoll, der meinen Output steigert, ohne Bürokratie zu schaffen?

Fazit: Keine endgültige Entscheidung – aber eine spannende Überlegung

Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich das Pro-Abo buche. Vielleicht teste ich es erst mal. Vielleicht merke ich, dass es für mich aktuell nicht passt. Oder vielleicht wird es ein fester Teil meines Setups.

Was ich aber jetzt schon spannend finde: die Perspektive zu wechseln.

Nicht zu fragen: „Lohnt sich das Tool?“ Sondern: „Lohnt sich der Gedanke, mich selbst als Solopreneur besser aufzustellen? Schneller zu liefern? Bessere Ergebnisse zu erzielen, ohne dafür permanent Überstunden zu machen?“

Das könnte die eigentliche Frage sein. Und wenn die Antwort ja lautet – dann sind 200 € im Monat nicht die Ausgabe für ein Tool. Sondern die Investition in einen stillen Kollegen, der meinen Alltag leichter macht.


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