Mein Ziel bei quik war es von Anfang an nur für mich selbst zu arbeiten. Keinen Chef zu haben, der einem was sagt, was du tun sollst. Selbstständig Projekte aufbauen. Und die Freiheit zu haben das zu tun, wodrauf ich im Moment Lust habe.

Quik ist jetzt knapp ein halbes Jahr alt und wir haben eine Sales Strategie, die aufgehen zu scheint. Wir akquirieren momentan 1-2 neue Kunden jede Woche.

Doch irgendwie fühlt es sich nicht richtig an. Ich fühle mich gefangen wie in einer Art Dienstleistungsfalle.

Zwar arbeiten wir nur für die Menschen, die wir uns aussuchen, aber wir arbeiten halt immer noch FÜR sie.

Aus diesem Grund habe ich mich in letzter Zeit gefragt, ob man wirklich für sich selbst arbeitet, wenn man Dienstleister ist. Schreib mir dazu auch gerne mal in die Kommentare, wie du ganz unvoreingenommen zu dieser Frage stehst.

Der Plan geht auf

Mit dem Erreichen einer erfolgreichen Sales-Strategie fühlte es sich zunächst wie ein Beweis dafür an, dass der Weg richtig gewählt war.

Wöchentlich 1-2 neue Kunden zu gewinnen, vermittelt den Eindruck von Stabilität und Wachstum.

Doch hinter diesem Erfolg verbergt sich eine paradoxe Erkenntnis: Obwohl ich nur mit Kunden zusammenarbeite, die ich selbst ausgesucht habe, arbeite ich dennoch für sie.

Und diese Erkenntnis führte zu einem Gefühl der Gefangenheit – ein Phänomen, das ich in diesem Kontext als Dienstleistungsfalle bezeichne.

Dieses Gefühl entsteht, wenn man merkt, dass man zwar formal unabhängig ist, aber inhaltlich immer noch den Bedürfnissen und Erwartungen anderer verpflichtet bleibt.

Es ist eine subtile, aber spürbare Einschränkung der eigenen Freiheit.

Denn auch wenn man die Freiheit hat, Projekte auszuwählen, ist man letztlich darauf angewiesen, dass die Kunden zufrieden sind – und oft stehen deren Vorstellungen und Wünsche im Widerspruch zu den eigenen Ideen und Zielen.

SKürzlich hatten wir einen Kunden mit einer sehr spezifischen Webseite. Ich dachte mir: “Das ist eine typische Beispielwebseite, die aus dem 20. Jahrhundert noch stammt. Eine großartige Gelegenheit, den Kunden zu überraschen, indem ich die Seite modernisiere und mit coolen neuen Funktionen aufpeppe.”

Doch weit gefehlt! Der Kunde meinte nur: “Ich möchte genau diese Webseite.” Und damit war die Sache erledigt. Klar, das Geschäft lief gut, aber Spaß hatte es irgendwie keinen gemacht 😅

Die Dienstleistungsfalle: Ein Blick hinter die Fassade der Selbstständigkeit

Die sogenannte Dienstleistungsfalle beschreibt das Dilemma vieler Selbstständiger: Man arbeitet zwar nicht in einem traditionellen Angestelltenverhältnis, aber die Dynamik des Kundenmanagements kann einem das Gefühl vermitteln, immer noch „für jemand anderen“ tätig zu sein.

Abhängigkeit von Kundenwünschen

Auch wenn man die Freiheit hat, Projekte zu wählen, bestimmt letztlich der Kunde, was umgesetzt wird. Kreative Ideen und Visionen können dadurch eingeschränkt werden.

Deshalb setze ich auch bei quik alles auf das Thema Software, weil es deine eignene Projekte sind, in die du am Anfang viel investieren musst, dann aber mit der zeit dir passiv Geld pro Monat einbringen. So kannst du dich selbst verwirklichen in deinem eigenen Projekt, während du Geld verdienst.

Druck durch Auftragsakquise

Der Erfolg hängt maßgeblich davon ab, konstant neue Kunden zu gewinnen. Diese kontinuierliche Notwendigkeit, sich selbst zu vermarkten und Aufträge zu sichern, kann zu Stress und Überforderung führen.

In dieser Form ist es bei Software beispielsweise nicht. Zwar muss man Kunden für sein Produkt gewinnen, aber alleine da liegt auch der Fokus. Es ist wie bei einem physischen Produkt auch, nur dass du wenig Skalierungsgrenzen hast und auf Masse gehen kannst. Denn die Software läuft, ob es 10 oder 1000 User sind ist quasi egal.

Finanzielle Unsicherheit

Selbstständigkeit als Dienstleister bringt häufig Schwankungen im Einkommen mit sich. Die Sorge, immer genug Aufträge zu haben, um den Lebensunterhalt zu sichern, kann das Gefühl von Unabhängigkeit mindern.

Und wenn man zusätzlich keine Systeme aufbaut, dann ist man immer auf seine eigenen Limits angewiesen, sowie auf die Auslastung. Dann kann man nicht einfach mal so in den Urlaub fahren. Bei der Entwicklung einer Software mit Hilfe von No-Code sind die Fixkosten bspw. hoch, aber wenn sie dann fertig ist hat man das “System” aufgebaut und dann geht es mehr oder weniger nur noch darum, das Ganze an den Mann zu bekommen.

In diesem Kontext stellt sich die Frage: Arbeitet man wirklich für sich selbst, wenn man ständig den Erwartungen und Anforderungen anderer gerecht werden muss?

Zwischen Selbstbestimmung und Kundenpflicht

Die Antwort auf diese Frage ist nicht eindeutig.

Einerseits ist man als Dienstleister formal selbstständig und hat die Möglichkeit, den eigenen Arbeitsalltag flexibel zu gestalten.

Andererseits besteht eine unausweichliche Verpflichtung gegenüber den Kunden, die den Erfolg des Unternehmens sichern.

Dieses Spannungsfeld führt zu einem inneren Konflikt: Der Wunsch nach absoluter Freiheit versus die Realität, dass man immer wieder Kompromisse eingehen muss, um die Geschäftsbeziehungen aufrechtzuerhalten.

Einige Fragen, die mir in diesem Zusammenhang immer wieder durch den Kopf gehen, sind:

Ist es möglich, vollständig unabhängig zu arbeiten?

Vielleicht liegt der Schlüssel darin, neben reinen Dienstleistungsprojekten auch eigene, unabhängige Projekte zu entwickeln, die nicht an Kundenwünsche gebunden sind.

Die Projekte, in die man einfach seien Leidenschaft steckt und die meistens genau aus diesem Gund auch ab einem gewissen Punkt monetarisisert werden können. Nimm als Beispiel diesen Blog 😉

Wie kann man den Spagat zwischen Kundenorientierung und eigener Vision meistern?

Ich denke man sollte einen bewussten Umgang mit den eigenen Zielen und einer klaren Priorisierung haben, um nicht in die Falle zu tappen, ausschließlich die Bedürfnisse anderer zu erfüllen.

Man muss selbst eine Vision und ein Ziel haben, wo man hin möchte und dann kann man alles danach ausrichten und erst danach kommen die Kunden und dessen Bedürfnisse. So stellt man auch sicher, dass man den Anforderungen seines Kunden auch gerecht werden kann und gedanklich nicht immer abschweift in den eigenen Projekten.

Gibt es Wege, die Dienstleistungsfalle zu umgehen?

Ein Ansatz könnte sein, Geschäftsmodelle zu entwickeln, die passive Einnahmen generieren oder mehr Eigenverantwortung und -gestaltung erlauben – etwa durch den Aufbau eigener Produkte oder Plattformen.

Software mit Hilfe von No-Code Tools aufzubauen kann da eine echte Hebelwirkung haben und eine Unabhängigkeit schaffen, da man an dem eigenen Produkt sitzt, es aber gleichzeitig monetarisiseren kann. Als kleiner Tipp, baue Software für deine eigenen Probleme. So hast du selbst einen Mehrwert, wenn keiner bsi auf du sie nutzt.

Lernen, am Unternehmen zu arbeiten statt für das Unternehmen

Da ich selber wieder lernen möchte mehr am Unternehmen zu arbeiten und nicht dafür, habe ich mir vor kurzem folgende Liste aufgeschreiben, die Maßnahmen beinhaltet, die dieses Vorhaben unterstützen sollen:

  1. Klare Vision und strategische Ziele definieren:
    Entwicklung einer langfristigen Vision für mein Unternehmen und konkrete, messbare Ziele setzen. Das schafft einen klaren Rahmen, an dem ich regelmäßig meine Fortschritte messen und zukünftige Entwicklungen planen kann.
  2. Regelmäßige Strategietage einplanen:
    Ich blockiere in meinem Kalender feste Zeitfenster – zum Beispiel wöchentliche oder monatliche “Strategietage” – an denen ich mich ausschließlich mit der Zukunftsplanung, der Marktanalyse und der Identifikation von Wachstumsfeldern beschäftige. Ich nutze diese Tage, um in Ruhe über größere Projekte und Innovationen nachzudenken, anstatt in den täglichen Routinen unterzugehen.
  3. Delegieren und Outsourcen:
    Ich versuche operative Aufgaben zu übertragen, die keinen direkten Einfluss auf die strategische Weiterentwicklung haben, an kompetente Teammitglieder oder externe Dienstleister. Dies verschafft mir den Freiraum, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und das Unternehmen nachhaltig voranzubringen.
  4. Prozesse automatisieren und Systeme etablieren:
    Wir identifizieren regelmäßig wiederkehrende Aufgaben und setzen auf Automatisierung, wo immer es möglich ist. Mit gut strukturierten Prozessen und digitalen Tools schafft man Kapazitäten für strategische Projekte und minimiert den Aufwand für Routinearbeiten.
  5. Regelmäßige Reflexion und Feedbackschleifen:
    Ich führe regelmäßige Reviews durch, um den Erfolg meiner Strategien zu messen und gegebenenfalls anzupassen. Ich setze mir Meilensteine und evaluiere, ob die getroffenen Maßnahmen tatsächlich dazu beitragen, mein Unternehmen in die gewünschte strategische Richtung zu lenken.
  6. Weiterbildung und Mentoring:
    Wir investieren in unsere eigene Weiterbildung – sei es durch Fachseminare, Workshops oder den Austausch mit erfahrenen Mentoren. Oft kann der Blick von außen neue Perspektiven eröffnen und uns helfen, blinde Flecken in unserer strategischen Planung zu identifizieren.

Indem ich diese Schritte konsequent umsetze denke ich, dass ich den nötigen Freiraumschaffen kann, um langfristig an meinem Unternehmen zu arbeiten.

So entwickel ich nicht nur ein stabileres Geschäftsmodell, sondern fördere auch meine persönliche unternehmerische Weiterentwicklung und die nachhaltige Zukunft meines Unternehmens.

Fazit: Wer arbeitet hier wirklich für sich selbst?

Nach intensiver Auseinandersetzung mit diesem Thema komme ich zu dem Schluss, dass die Vorstellung, als Dienstleister vollkommene Unabhängigkeit zu genießen, eine Illusion sein kann.

Natürlich hat man als Selbstständiger den Vorteil, seine Arbeitszeiten und Projekte selbst zu wählen – doch solange man auf Kunden angewiesen ist, um finanziell über die Runden zu kommen, bleibt man in gewisser Weise immer in einem Abhängigkeitsverhältnis.

Die eigentliche Frage sollte daher lauten: Wie können wir als Dienstleister Wege finden, um unsere eigene Vision stärker in den Vordergrund zu rücken und gleichzeitig den nötigen finanziellen Rückhalt zu sichern?

Möglicherweise liegt die Antwort in einer Mischform, in der neben kundenorientierten Projekten auch persönliche, eigenständige Initiativen Platz finden. So können wir den Spagat zwischen Kundenpflicht und Selbstverwirklichung besser meistern und vielleicht irgendwann ganz die Dienstleistungsfalle hinter uns lassen.

Letztlich bleibt die Erkenntnis: Freiheit und Selbstbestimmung als Dienstleister sind möglich – aber sie erfordern einen stetigen, bewussten Balanceakt zwischen den eigenen Wünschen und den Anforderungen der Kunden. Nur wer diesen Balanceakt aktiv gestaltet, kann wirklich das Gefühl erleben, für sich selbst zu arbeiten.

Was meinst du zu diesem Thema?

Schau gerne auch bei quik-content.de vorbei, wenn du deinen Content auf LinkedIn von nun an automatisiseren möchtest 😊


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